Ausgangslage im Friseurberuf
Die Ausbildungsmarktlage im Beruf Friseur/Friseurin hat sich seit 2008, als es eine Höchstzahl an Auszubildenden im Friseurhandwerk gab, rasant verschlechtert. Nach Angaben des Branchenmagazins imsalon wurden 2007 40.454 junge Menschen als Friseur/Friseurin ausgebildet. 2022 waren es nur noch 1.4174 Personen, dies entspricht einem Rückgang von 65%. Gleichzeitig steht die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen einer ähnlich großen Zahl an Personen gegenüber, die gerne eine Ausbildung im Friseurhandwerk machen würden, aber keinen Ausbildungsplatz finden können. Die skizzierten Entwicklungen beschreiben eine prekäre Entwicklung des Ausbildungsmarkts des Friseurhandwerkes: Sinkende Ausbildungsbereitschaft der Friseurbetriebe bei einem gleichzeitigen Überhang erfolgloser Bewerberinnen und Bewerber. Die Ursachen können in fehlender Passung und einem Berufsimage verortet werden, das dem komplexen Berufsbild nicht gerecht wird. Hinzu kommen niedrige Ausbildungsvergütungen. Seit August 2021 erhalten Auszubildende Brutto im ersten Ausbildungsjahr 610 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 720 Euro und 815 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Dies ist eine deutliche Erhöhung gegenüber den zuvor geltenden Tarifen, dennoch ist Friseur/Friseurin nach wie vor einer der am schlechtesten vergüteten Ausbildungsberufe.
Es besteht also eine schwierige Ausgangslage im Friseurberuf, die es rechtfertigt, besondere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität dieses spannenden Ausbildungsberufes zu ergreifen.
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