Hitzeschutz am Gebäude
Die Sommer der Jahre 2003, 2015 und 2019 haben eins gemeinsam: neue Hitzerekorde. Sommermonate mit extremer Hitze werden durch den Klimawandel keine Seltenheit mehr sein. Der aktuelle Temperaturrekord wurde im Sommer 2019 in Lingen (Niedersachsen) gemessen. Er lag bei 42,6 °C.
In den Sommermonaten heizen sich die Gebäude stark auf, besonders bei Hitzewellen. Das wirkt sich auf die Gesundheit aus. Es kommt zu Kopfschmerzen, Krämpfen und Erschöpfung. Kühlt das Gebäude auch in der Nacht nicht auf angenehme Temperaturen runter, ist ein erholsamer Schlaf kaum möglich.
Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich ein Aufheizen von Gebäuden vermeiden.
Dachbegrünung
Durch eine Dachbegrünung wird das Mikroklima verändert, da sie Licht und Wärme absorbiert bzw. abstrahlt. Durch Verdunstung von Wasser heizt sich das Dach und somit das Gebäude deutlich weniger auf. Zusätzlich wird die Umgebungsluft gekühlt.
Es wird zwischen der Extensiv- und Intensivbegrünung unterschieden. Dazwischen liegt die einfache Intensivbegrünung. Die Art der Dachbegrünung unterscheidet sich hinsichtlich Schichtdicke, Gewicht, Pflanzenart, Pflegeaufwand und Möglichkeit der Umsetzung. Diese ist abhängig von der Dachneigung. Die Extensivbegrünung kann auf Dächern mit einer Neigung von bis zu 45° aufgebracht werden. Die Intensivbegrünung stellt einen Dachgarten dar und ist für Flächen mit einer Neigung von bis zu 5° möglich. Auch hinsichtlich des Schichtaufbaus gibt es Unterschiede. Hier ist eine individuelle Beratung empfehlenswert.
Das Gründachkataster NRW liefert Informationen, ob eine Dachfläche für die Gründachnachrüstung geeignet ist, welche Vorteile damit verbunden sind und welche ungefähren Kosten entstehen. Den Link zum Gründachkataster finden Sie unten.
Viele Städte und Kommunen fördern die Begrünung von Dächern. Weitere Informationen finden Sie ebenfalls unten.
Natürliche Verschattung
Natürliche Verschattungen entfalten ihre Wirkung erst nach einigen Jahren, denn sie müssen erst einmal wachsen. Dafür sind sie effektiv. Sind die Bäume groß genug, spenden sie Schatten und kühlen die Umgebungsluft.
Eine weitere Möglichkeit stellt die Fassadenbegrünung dar. Auch Sie kühlt die Umgebungsluft und schützt das Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Fassadenbegrünung hat den weiteren Vorteil, dass die Fassade vor Verwitterung geschützt wird. Zudem trägt sie zu einer besseren Artenvielfalt bei, nimmt vermehrt CO2 auf und bindet – insbesondere in Siedlungen – Feinstaub.
Viele Städte und Kommunen fördern die Fassadenbegrünung. Weitere Informationen finden Sie unten in den weiterführenden Links.
Künstliche Verschattung
Jalousien, Rollläden und Markisen sorgen dafür, dass die Sonnenstrahlen reflektiert werden. So gelangen die Strahlen erst gar nicht ins Gebäude. Eine weitere Möglichkeit stellen Sonnenschutzfolien dar, die auf die Fensterscheiben aufgebracht werden.
Photovoltaikanlagen liefern bei Sonne nicht nur Strom, sie sorgen auch dafür, dass die Sonnenenergie nicht direkt auf die Dachziegel gelangt und diese aufheizt.
Da der Wirkungsgrad einer Solaranlage bei zu starker Wärme gemindert wird, ist eine Kombination von Photovoltaikanlage und Dachbegrünung ideal, da hier der Kühleffekt der Dachbegrünung positiven Einfluss auf die Photovoltaikanlage hat.
Dämmung und Fenster
Die Wärmedämmung hält im Winter nicht nur die Wärme im Haus, sie sorgt auch dafür, dass die Hitze im Sommer nicht ins Haus gelangt. Da es eine Vielzahl von Dämmstoffen gibt, lassen Sie sich am besten beraten, welcher in Ihrem Fall geeignet ist.
Achten Sie auf den Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Er gibt Auskunft über die Dämmeigenschaft. Je höher der U-Wert ist, desto schlechter ist die Dämmwirkung.
Für energetische Baumaßnahmen kann eine Förderung beantragt werden. Wichtig hierbei ist, dass für die Förderung die Unterstützung durch eine*n Energieeffizienz-Expert*in erforderlich ist. Eine Datenbank, in der Energieeffizienz-Expert*innen gesucht werden können, ist unter dem unten aufgeführten Link zu finden.
Eine weitere Möglichkeit, das Gebäude vor Hitze zu schützen, ist der Einbau der richtigen Fenster. Beachten Sie hier den Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert). Er gibt an, wieviel Energie durchgelassen wird. Wird dieser z. B. mit 0,6 angegeben, bedeutet dies, dass 60 Prozent der einstrahlenden Energie durchgelassen wird. Also je kleiner der Wert, desto weniger Energie gelangt in den Raum.
Weitere Informationen zum Thema
- Gründachkataster NRW (LANUV NRW)
- Dachbegrünung (BuGG Bundesverband GebäudeGrün e.V.)
- Auf die Dächer - Fertig - Grün! (PDF-Broschüre der Freien und Hansestadt Hamburg)
- Suchmaschine zur Auswahl geeigneter Fachbetriebe (Bundesverband GebäudeGrün e. V.)
- Suchmaschine zur Auswahl geeigneter Fachbetriebe (Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V.)
- Mehr Grün am Haus (Verbraucherzentrale NRW e.V.)
- Förderprogramme (Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW, Deutsches Institut für Urbanistik)
- Förderprogramme (Mehr Grün am Haus, Verbraucherzentrale NRW e.V.)
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