Rohstoffsicherung
Wirtschaft und Bevölkerung unserer Industriegesellschaft sind auf eine sichere und bedarfsgerechte Versorgung mit energetischen und nichtenergetischen Rohstoffen angewiesen. Für eine Reihe von Wirtschaftsbereichen stellt die gesicherte Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe eine existenzielle Grundlage dar. Neben der Bauwirtschaft sind das insbesondere die chemische Industrie sowie die Stahl-, Glas- und Umweltindustrie.
Regionalplanerische Rohstoffsicherung gewährleistet mit einer raumverträglichen Steuerung des Abgrabungsgeschehens die raumordnende Grundlage für die Bedarfsdeckung. Sie schafft durch die langfristige Sicherung wirtschaftlich verwertbarer Lagerstätten zudem einen verlässlichen Handlungsrahmen (Planung, Genehmigung, Investition) für die rohstoffgewinnende und -verarbeitende Industrie.
Die qualitativ hochwertigen Vorkommen heimischer Rohstoffe (oberflächennahe, nichtenergetische mineralische Rohstoffe) sind begrenzt und standortgebunden. Um die ungleichmäßig im Raum verteilten, wirtschaftlich verwertbaren Lagerstätten sowohl für den aktuellen Bedarf als auch für die Versorgung zukünftiger Generationen zu sichern, muss mit ihnen nachhaltig und sparsam umgegangen werden.
Eine verbraucher*innennahe Versorgung durch dezentrale Gewinnungsstellen, ergänzt durch ein möglichst umfassendes Recycling, erscheint aus ökologischen Gründen zur Deckung des Bedarfs am sinnvollsten. Zudem soll der sparsame Umgang mit Primärrohstoffen durch Steigerungen der Rohstoffproduktivität, durch moderne und effiziente Gewinnungsverfahren sowie durch sinnvolles Ersetzen (Substitution) unterstützt werden.
Die übertägige Rohstoffgewinnung ist immer mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. In vielen Fällen werden dadurch Nutzungskonflikte mit anderen Belangen, insbesondere jenen des Natur-, Landschafts- und (Grund-)Wasserschutzes ausgelöst. Bei der Abwägung zwischen den unterschiedlichen Interessen und Erfordernissen soll jedoch gewährleistet bleiben, dass eine ausreichende Versorgung mit heimischen Rohstoffen dauerhaft sichergestellt ist.
Die Regionalplanung sichert die Gewinnung von oberflächennahen Rohstoffen durch die Festlegung von "Bereichen für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze" (BSAB) im zeichnerischen Teil des Regionalplans. Diese BSAB sind als Vorranggebiete so zu dimensionieren, dass sie einen Versorgungszeitraum von mindestens 35 Jahren (für Festgesteine) sichern. Ihrer Festlegung liegt ein gesamträumliches Konzept zugrunde.
Darüber hinaus werden in Erläuterungskarten zum Regionalplan "Reservegebiete für den Abbau nichtenergetischer Bodenschätze" abgegrenzt. In diesen Vorbehaltsgebieten sind nur solche raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zulässig, die eine mögliche spätere Rohstoffgewinnung langfristig nicht in Frage stellen oder einschränken.
Im Regierungsbezirk Arnsberg werden fast ausschließlich Festgesteine abgebaut. Dies sind unter anderem:
- Carbonatgesteine (Massenkalk im Raum Hagen, im Hönnetal zwischen Balve und Menden, bei Warstein und Brilon sowie Mergelkalkstein im Raum Erwitte-Geseke)
- Diabas (Vulkanit) im Hochsauerland, vorwiegend im Raum Bestwig und Winterberg
- Sandsteine (Grauwacke) im gesamten Sauerland, schwerpunktmäßig im Hagener Raum und im Listertal
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