Die Deutsch-polnische Kooperation mit der beruflichen Bildung
Im Rahmen des Projekts „Deutsch-polnische Kooperation in der beruflichen Bildung“ (DPKBB) unterstützt die EU-Geschäftsstelle vier Berufskollegs des Regierungsbezirks bei der Planung, Organisation, Durchführung und Evaluation von beruflichen Mobilitäten zwischen Polen und Deutschland.
Die erste Antragsrunde von 2018-2020 wurde im Mai 2020 erfolgreich beendet, der Folgeantrag für 2020-2022 bewilligt. Ziel ist es, das Projekt danach in die Hände der Konsortialpartnerinnen und -partner zu legen und diese bei der Durchführung unterstützend zu begleiten.
Seit 2016 haben über 250 Entsendungen von Auszubildenden und Lehrkräften polnischer und deutscher Partnerschulen im Rahmen der DPKBB erfolgreich stattgefunden. Als langjährige Konsortialpartner haben sich vier Berufskollegs des Regierungsbezirks etabliert.
Sukzessive wurden verschiedene Berufsfelder eingebunden, aktuell sind folgende Bereiche involviert:
- Büromanagement,
- Verwaltung,
- Elektrotechnik,
- Spedition / Logistik,
- Soziales,
- Erziehung,
- Pflege,
- Fahrzeugtechnik und
- Ernährung / Gastgewerbe.
Im Vorfeld festgelegte projektartige Lernsituationen und Lernergebniseinheiten, die die Auszubildenden während ihres 2- bis 4-wöchigen Praktikums absolvieren, gewährleisten die Qualität des Auslandsaufenthaltes. Vor Ort erfolgt die Betreuung durch die begleitenden deutschen bzw. polnischen Lehrkräfte und durch eine*n Mentor*in im Praktikumsbetrieb.
Die Teilnehmenden erfahren so Lernortkooperation im neuen Dualen System in Polen. Sie arbeiten in internationalen Teams, erweitern ihre sprachliche sowie interkulturelle Kompetenz und erhöhen ihre Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Zentrales Anliegen ist es, das Bewusstsein für die gemeinsamen Werte der EU zu befördern, die eigene europäische Identität als Bürger*innen Europas zu reflektieren und Offenheit sowie Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu entwickeln. Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung lässt sich oftmals ein deutlicher Zuwachs an Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit und in die Frustrationstoleranz feststellen.
Auch für die Ausbildungsbetriebe ergibt sich ein Mehrwert, da die Auszubildenden ihre berufliche Handlungskompetenz erweitern und im Anschluss an den Aufenthalt in den Betrieb einbringen. Indem die Betriebe die Auslandsaktivitäten unterstützen, profilieren sie sich als attraktive Ausbildungsbetriebe im Wettbewerb um zukünftige Auszubildende – eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten.
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