Bezirksregierung
Arnsberg
Renaturierung der Ruhr

Renaturierungsmaßnahme Wickede I (Bauzeit 2013 - 2014)

Die erste größere Renaturierung an der Ruhr bei Wickede wurde auf einer Strecke von ca. 2 km im Gewässerabschnitt vom Wehr der Stadtwerke Fröndenberg bis unterhalb des Trommelwehrs umgesetzt. Hier war die Ruhr bis dato eher mit einem tief eingeschnittenen stehenden Gewässer zu vergleichen.

Bis zur Einstellung der Wassergewinnung 2004 wurde das Trommelwehr zum Aufstau der Ruhr (Höhendifferenz 1,6 m) und somit zur Anreicherung des Grundwassers eingesetzt. Dadurch war die aufwärtsgerichtete Wanderung von Fisch- und Benthosfauna nahezu vollständig unterbrochen. Im Zuge der Maßnahmen wurde die ökologische Durchgängigkeit wiederhergestellt. Die Türme der ehemaligen Anlage wurden auf Bitten der Stadt Wickede als Wahrzeichen erhalten.

Ebenfalls angestrebt war die Wiederherstellung naturraumtypischer Fließverhältnisse, sodass die Ruhr sich auch im Rahmen der vorhandenen Gegebenheiten (Straßen, Leitungen) in diesem Abschnitt eigendynamische entwickeln kann. Dazu wurden die vorhandenen Uferbefestigungen entnommen und das Ruhrbett stellenweise bis zu 30 m aufgeweitert.

Zur Anbindung des Gewässers an die Aue erfolgte eine Sohlanhebung auf rund 2 km mit der einhergehenden Anhebung der Grundwasserstände und der Reaktivierung der angrenzenden Aue für Hochwasserereignisse. Abschließend wurde die Gewässerstruktur durch das Anlegen von Flach- und Prallufern sowie das Einbringen von Totholz aufgewertet.

Durch die Änderung der Wegeführung des Ruhrtalradwegs ist die Entwicklung und Dynamik des Gebietes für Naherholungssuchenden erlebbar.