Bezirksregierung
Arnsberg
30.07.2019
Umwelt- und Naturschutz

Regierungspräsident Vogel besucht landesweit größte Greifvogelauffangstation in Marsberg

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel besuchte jetzt Greifvögel und Eulen in der Ausgewöhnungsstation „Essenthoer Mühle“ der Familie Limpinsel in Marsberg sowie den dort ehrenamtlich Engagierten und den Kooperationspartner*innen aus dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW ab.
 

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel besuchte jetzt Greifvögel und Eulen in der Ausgewöhnungsstation „Essenthoer Mühle“ der Familie Limpinsel in Marsberg sowie den dort ehrenamtlich Engagierten und den Kooperationspartner*innen aus dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW ab.
 

Bereits im Jahr 1980 wurde die mittlerweile landesweit größte Station zur Aufnahme von Wildtieren eingerichtet. Seitdem wurden über 5.000 hilfsbedürftige Vögel, zumeist Greifvögel und Eulen, aufgenommen. Mit viel Engagement, rund um die Uhr, kümmern sich die Eheleute Limpinsel um die gefiederten Patienten, die oft zu den seltenen und besonders geschützten Arten gehören.

Durch ein Zuchtpaar war die Station auch maßgeblich an der Rückkehr des ausgerotteten Uhus nach NRW beteiligt. Heute ist der Uhu als größte heimische Eule genauso regelmäßiger Patient in der Essenthoer Mühle wie andere Eulenarten oder der seltene Schwarzstorch. Ziel jeder Aufnahme und der Pflege von Jungvögeln oder verletzten Tieren ist die Wiederauswilderung. Dabei sind die Ursachen der Aufnahmen genauso vielfältig wie die Ansprüche der verletzten Tiere. Über die Jahrzehnte hat sich in der Station ein enormes Wissen bei Wilfried und Mathilde Limpinsel angehäuft, das in den nächsten Jahren innerhalb der Familie zur Fortführung der überregional tätigen Einrichtung weitergegeben werden soll. „Sie sind für die Öffentlichkeit ein Glücksfall“, stellte Regierungspräsident Vogel bei seinem Besuch in der Essenthoer Mühle fest. Von Beginn an unterstützt die Bezirksregierung Arnsberg die Arbeit zum Erhalt der biologischen Vielfalt in der Station mit Zuschüssen für die Tierpfleglinge. Das Land fördert die Station mit derzeit 25.000 Euro jährlich für Pflege- und Tierarztkosten, das vielfältige Futter, Fahrtkosten sowie weitere Ausgaben für den laufenden Betrieb. Seit ein paar Jahren unterstützen darüber hinaus ein Trägerverein und weitere öffentliche und private Partner die Arbeit der Familie.

Nachdem in den Anfangsjahren nur der Tier- und Artenschutz im Vordergrund stand, wächst seit etwa 20 Jahren die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. In diesem Zusammenhang steht die Forstverwaltung mit dem Jugendwaldheim Ringelstein und dem Waldinformationszentrum Hammerhof seit Jahrzehnten an der Seite der Station. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung soll die Zusammenarbeit zwischen der Bezirksregierung sowie Wald und Holz NRW unter Einbeziehung der Station ausgebaut werden.

Regierungspräsident Vogel dankte den Eheleuten Limpinsel für diese außergewöhnliche Lebensleistung für das Naturerbe einer ganzen Region und stellte seine Unterstützung in dem nun anstehenden Prozess des Generationenwechsels in Aussicht. Nach dem Rundgang entlang der großen Flugvolieren mit Eulen, Falken und Milanen resümierte Vogel abschließend: „Es ist erstaunlich, dass die Natur solche Schönheiten produziert!“