Kriegsluftbildauswertung zur Kampfmittelsuche
Auch Jahrzehnte nach dem Ende des 2. Weltkriegs befinden sich noch zahlreiche Bombenblindgänger und nicht detonierte Artilleriemunition im Erdreich. Für den gesamten Bereich der Regierungsbezirke Arnsberg, Münster und Detmold sucht die Luftbildauswertung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Westfalen-Lippe (KBD-WL) nach diesen Kampfmitteln in Luftbildern, die zu Kriegszeiten von den Alliierten Luftstreitkräften aufgenommen wurden.
Welche Luftbilder werden zur Auswertung verwendet?
Insgesamt stehen der Luftbildauswertung, die wie die anderen Teildezernate des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Westfalen-Lippe, in Hagen stationiert ist, rund 180.000 Luftbilder zur Auswertung zur Verfügung. Grundsätzlich wurde nach jedem Bombenangriff der alliierten Luftstreitkräfte eine Befliegung mit hochgenauen Luftbildkameras des zuvor bombardierten Gebietes durchgeführt. Diese Luftbilder decken annähernd den gesamten Bereich der drei Regierungsbezirke ab. Sie stammen aus Beständen der amerikanischen und britischen Luftwaffe und wurden im Zeitraum von 1940 bis 1945 aufgenommen. Die Luftbilder unterliegen dem „British Crown Copyright“ und sind zur ausschließlichen Verwendung für die Luftbildauswertung bestimmt. Eine Einsichtnahme oder Bereitstellung der Bilder für Dritte ist nicht möglich.
Wer kann eine Luftbildauswertung beantragen?
Antragsberechtigt sind ausschließlich die örtlichen Ordnungsbehörden der Kommunen. Sie beantragen eine Luftbildauswertung, wenn in einem potentiell mit Kampfmitteln belasteten Gebiet eine Bau- oder sonstige Maßnahme mit Bodeneingriff durchgeführt werden soll.
Wie wird eine Luftbildauswertung durchgeführt?
Nachdem der Antrag auf Luftbildauswertung durch die örtlichen Ordnungsbehörden beim KBD-WL eingegangen ist, wird eine so genannte multitemporale Luftbildauswertung durchgeführt. Diese Auswertung berücksichtigt sämtliche zur Verfügung stehenden Kriegsluftbilder, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten des zweiten Weltkriegs von den alliierten Aufklärungsflugzeugen aufgenommen wurden.
Grund für die Anwendung der multitemporalen Auswertung ist die Tatsache, dass die im Luftbild erkennbaren Spuren von nicht detonierten Kampfmitteln durch eine nachfolgende Bombardierungswelle unkenntlich gemacht worden sein können. Außerdem erhöht diese Auswertemethode insgesamt die Zuverlässigkeit und Qualität der Kampfmittelsuche, da fragliche Einschlagsstellen sicherer identifiziert werden können.
Können Kriegsluftbilder eingesehen werden?
Das britische Public Record Office stellte seine Luftbilder des 2. Weltkrieges der Bundesrepublik Deutschland zum Zweck der Kampfmittelbeseitigung zur Verfügung. Die Kampfmittelbeseitigung ist im Land NRW allein dem staatlichen Kampfmittelbeseitigungsdienst vorbehalten.
Diese ausschließliche Zweckbestimmung erlaubt es nicht, die beim Kampfmittelbeseitigungsdienst gelagerten Luftbildern Dritten zur Verfügung zu stellen.
Somit kann weder eine Weitergabe, der Verleih, eine Duplizierung oder auch nur die Einsichtnahme der Luftbilder beim Kampfmittelbeseitigungsdienst gewährt werden. Bitte sehen Sie daher von jeglicher, die Luftbilder betreffenden Kontaktaufnahme ab.
Die Originalbilder können bei der Royal Commision on the Ancient and Historical Monuments of Scotland erworben werden.
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