Bezirksregierung
Arnsberg
13.02.2023
Umwelt und Naturschutz

Vorbereitungen für weiteren Bauabschnitt der Ruhrrenaturierung bei Wickede

Mit einer umfangreichen Renaturierungsmaßnahme auf einer Länge von 2,5 Kilometern entfesselt die Bezirksregierung Arnsberg die Ruhr bei Wickede. Bis Ende Februar 2023 erfolgen Vorarbeiten in Form von Gehölzrückschnitten. Die eigentliche Baumaßnahme beginnt ab Mitte Juli 2023 und soll spätestens im Februar 2024 fertig gestellt sein.

Künstlich geschaffene Uferbegrenzungen aus der Vergangenheit werden zurückgebaut. Es entstehen kleine Kiesbänke und Inseln, die Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen sind. Auch die Mündung des Mühlenbachs (Wimbernbach) wird naturnah umgestaltet. Unter Wasser entsteht ein reich strukturiertes Flussbett, in dem sich der typische Fischbestand der Ruhr entwickeln kann. Die Baumaßnahme erstreckt sich bis auf Fröndenberger Stadtgebiet.

Hintergrund

Die Umsetzung des Projektes begann bereits 2013 mit dem ersten Bauabschnitt unterhalb des Stauwehres der Zuleitung zum Kraftwerk Wickede im Bereich der Ruhrpromenade. Im Jahr 2022 erfolgten erste Bauarbeiten zum zweiten Bauabschnitt unterhalb der Wehranlage des ehemaligen Wasserwerks Wickede am linken Ruhrufer. Hier wurden erste Uferentfesselungen durchgeführt und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Fröndenberg-Wickede Versorgungsleitungen an den Talrand verlegt.

Die Baukosten für diesen rund 2,5 Kilometer langen Abschnitt betragen 1,8 Millionen Euro und werden aus dem Landesprogramm „Lebendige Gewässer“ finanziert.

Zu den Arbeiten gehört auch hier die Entfesselung der Ruhr, indem die Böschungsbefestigungen des in Fließrichtung linken Ufers entfernt werden. Gleichzeitig wird der Fluss aufgeweitet und neue Gewässerstrukturen geschaffen. In der Aue entstehen Wasserwechselbereiche, die schnell vom Fluss überflutet werden können. Der von Süden zufließende Mühlen- /Wimbernbach wird auf den ersten 100 Metern innerhalb der Ruhraue ebenfalls naturnah umgestaltet. Weiterhin eine 40 Meter breite Flutrinne zur Entlastung der Wehranlage ehemals Mannesmann im Hochwasserfall hergestellt.

Insgesamt werden im Zuge der Baumaßnahme circa 110.000 Kubikmeter Boden bewegt. Der Überschussboden geht hauptsächlich zur ARGE (Arbeitsgemeinschaft) Werler Wald.

Mit diesem Projekt, wird die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) im Regierungsbezirk umgesetzt. Gleichzeitig wird an erfolgreiche Maßnahmen im Oberlauf der Ruhr angeschlossen. So hat die Renaturierung der Ruhr etwa im Stadtgebiet Arnsberg zu einer deutlichen Verbesserung der ökologischen Situation und zu einer Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität auch für die Menschen geführt.

Zu Renaturierungsprojekten entlang der Ruhr hat die Bezirksregierung Arnsberg auch Infobroschüren herausgegeben, die auf der Internetseite der Bezirksregierung heruntergeladen werden können.