Bezirksregierung
Arnsberg
Gruppenbild mit Staatsekretär Mathias Richter und Ministerin Yvonne Gebauer vom Schulministerium NRW sowie Dezernentin Dr. Birte Güting und Regierungspräsident Hans-Josef Vogel von der BR Arnsberg
23.02.2022
Regionalkonferenz

Viel getan. Viel zu tun. NRW-Schulministerin spricht mit Schulen im Regierungsbezirk Arnsberg über die „Digitalstrategie Schule NRW“

NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer hat in einer Online-Konferenz mit Schulleitungen aller Schulformen, Vertreter*innen der Schulaufsichtsbehörden des Regierungsbezirkes, Medienberater*innen, den Zentren für die schulpraktische Lehrerausbildung sowie den Personalräten über die Umsetzung der „Digitalstrategie Schule NRW“ gesprochen. Die „Digitalstrategie Schule NRW“ will schulisches Lernen und schulische Bildung in der digitalen Welt weiter voranbringen. Die Strategie gründet auf das umfassende Ausstattungsprogramm von Land, Bund und Kommunen, das seit Sommer 2020 mit Unterstützung der Bezirksregierung umgesetzt wird und auf einer engen Zusammenarbeit aller Akteur*innen von Schule.

Die Digitalstrategie Schule NRW umfasst drei zentrale Handlungsfelder:

  • Handlungsfeld 1: Die pädagogischen und didaktischen Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen – Schulen und Unterricht gemeinsam weiterentwickeln
  • Handlungsfeld 2: Lehrkräfte unterstützen und qualifizieren, damit sie Lerninnovationen mit dem größten Potenzial entwickeln und teilen können
  • Handlungsfeld 3: Zugang zu digitalen Medien und digitaler Infrastruktur schaffen, sicherstellen und ständig verbessern

Insgesamt stehen für die Digitalisierung der Schulen in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2020 bis 2025 Mittel in Höhe von rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung, u. a. um alle rund 200.000 Lehrer*innen sowie mehr als 700.000 Schüler*innen mit digitalen Endgeräten und Schulen mit entsprechender Infrastruktur auszustatten.

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer zeigte sich erfreut über die Fortschritte, die es in den letzten Jahren bei der Digitalisierung der Schulen in der Region gegeben hat: „Unsere digitale Aufholjagd ist in vollem Gange. Gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen haben wir viel Geld investiert, um unsere Schule für das Lehren und Lernen in der digitalen Welt auszustatten. Ich bin den Schulträgern sehr dankbar, dass sie das Geld für die Ausstattung der Schulen so konsequent abgerufen haben. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt auch durch die professionelle Unterstützung der Bezirksregierung.

Unseren gemeinsamen Anstrengungen ist es zu verdanken, dass die digitalen Ausstattungsprogramme von Bund, Ländern und Kommunen fast vollständig ausgeschöpft sind. Aus den Programmen zur Ausstattung von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern haben die Schulträger landesweit rund 98,5 Prozent der Mittel abgerufen. Aus dem DigitalPakt Schule sind rund 878 Millionen Euro der insgesamt zur Verfügung stehenden 949 Millionen Euro beantragt, was einem Anteil von rund 93 Prozent entspricht.

Neben einer zeitgemäßen Ausstattung braucht beste Bildung vor allem zeitgemäße Unterrichtsentwicklung: Ich bin beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Engagement unsere Lehrkräfte die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht nutzen, um ihre Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Hierbei unterstützt das Land unsere Lehrerinnen und Lehrer mit einer Aus- und Fortbildung, die auf Höhe der Zeit organisiert wird.“

Für Regierungspräsident Hans-Josef Vogel ist klar, dass die Schulen sich durch die neue Medienepoche der Digitalisierung nachhaltig aus sich selbst heraus verändern und weiterentwickeln werden. Ein weiterer Erfolgsfaktor bilden Lern-Innovationen vor Ort.

„Die Schule der Zukunft wird eine andere Prägung und einen anderen Charakter haben, als wir es bisher gewohnt sind. Dies hat Auswirkungen auf Lerninhalte und Lehrmethoden. Es geht um die mit der Digitalisierung verbundenen pädagogischen und didaktischen Chancen und um einen zeitgemäßen und damit auf jede und jeden Lernenden ausgerichteten Unterricht. Hier gibt es bereits großartige Projekte und Beispiele an unseren Schulen.

Neben der Ausstattung der Schulen mit Hard-, Software und Leitungsinfrastruktur sind die Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung bei dieser Entwicklung zentrale Bausteine. Hier setzt die Bezirksregierung Arnsberg schon jetzt mit einem eigenen Fortbildungsangebot – unterstützt durch Onlineangebote der größten deutschen Weiterbildungsplattform Fobizz – einen Schwerpunkt. Diesen Schwerpunkt werden wir weiter ausbauen.“
 

Gruppenbild mit Regierungspräsident Vogel und mit Teilnehmenden der Regionalkonferenz zur „Digitalstrategie Schule NRW“

Im Regierungsbezirk Arnsberg haben in den letzten beiden Schuljahren trotz Pandemie rund 11.000 Lehrer*innen des Regierungsbezirks Arnsberg allein an multisystemischen Fortbildungen der Schulabteilung teilgenommen. Hinzu kommen seit dem Schuljahr 2021/2022 über den Zugang zu Fobizz mehr als 18.000 Einzelfortbildungen. Hinzu kommt außerdem das neue Format von drei Bar-Camps, die für alle Lehrkräfte offenstehen. Bar-Camps sind offene Tagungen mit offenen Workshops zum fachlichen und methodischen Austausch. Schließlich finden eine große Zahl eigener Weiterbildungs- und Entwicklungsprojekte an den Schulen selbst statt.

Im Rahmen des europäischen Austauschprojektes „EFFORT-A (Erasmus für die Lehrerfortbildung der Bezirksregierung in Arnsberg) nehmen Lehrer*innen von ca. 75 Schulen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg an digitalisierten Fortbildungsprojekten u. a. in Spanien, Griechenland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Dänemark teil.

Für die digitale Ausstattung der Schulen aus dem Digitalpakt Schule stehen dem Regierungsbezirk Arnsberg 193.867.952 Euro zur Verfügung, von denen die Kommunen bis heute 185.043.685 Euro beantragt haben.  Das sind fast 96 Prozent im Regierungsbezirk Arnsberg. Bewilligt sind bereits 173.750.973 Euro. Aus dem Ausstattungsprogramm des Landes für Lehrkräfte und Schüler*innen stehen den Schulträgern im Regierungsbezirk Arnsberg weitere knapp 52 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm ist komplett abgerufen. Einzelheiten und Verteilung nach Kommunen sind der Anlage zu entnehmen. Weitere Mittel aus neuen Programmen sind ab sofort verfügbar, insgesamt ca. 69 Millionen Euro. (Anlage).

Viele Schulen im Regierungsbezirk Arnsberg befinden sich längstens in komplexen Veränderungsprozessen und arbeiten auf der Grundlage digitaler Technik mit neuen Unterrichtsmethoden und entwickeln ihren Unterricht weiter. Es entstehen überall lokale Lern-Innovationen und auch Wissen und Erfahrungen werden über die Fortbildung mit anderen Schulen „geteilt“.

Vor-Ort-Pressetermine sind beispielsweise möglich für die Realschule Balve, das Schiller-Gymnasium Bochum, die Gesamtschule Unna-Königsborn. Es können auch weitere Kontakte vermittelt werden.

Am Bochumer Schiller-Gymnasium sind inzwischen alle knapp 1.000 Schüler*innen mit einem eigenen iPad ausgestattet. Die Klassenräume verfügen über einen Beamer und die Möglichkeit einer kabellosen Präsentation für alle Schüler*innen. D. h. alle Schüler*innen können ihre Texte, Grafiken etc. allen Mitschüler*innen und Lehrkräften im Unterricht unmittelbar präsentieren und so mit der gesamten Lerngruppe zusammenarbeiten. Auch externe Gäste oder Expert*innen können so zugeschaltet werden. Damit vergrößern sich die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren enorm.

Auch an der Realschule Balve im Märkischen Kreis prägt die Digitalisierung mehr und mehr den Charakter des Unterrichts und der Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. 
Mittlerweile sind die Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 mit iPads ausgestattet. Für Schulleiterin Nina Fröhling ist klar, dass Geldmittel und technische Ausstattung nur die eine Seite der Digitalisierung darstellen. Genauso wichtig sind nach ihrer Erfahrung eine nachhaltige Elternarbeit und die Fortbildung der Lehrer*innen im Rahmen der Fortbildungsmöglichkeiten des Landes, aber auch von schulinternen Fortbildungsinitiativen. Erste Schritte bei der Digitalisierung waren an der Realschule Balve die Einführung eines digitalen Klassenbuches und eines Raumbuchungs-
programmes, die inzwischen u. a. durch die Nutzung von Lernplattformen ergänzt werden. Die Schule wird bei ihrer Arbeit am Digitalisierungs-
prozess von Schulträger und Elternschaft unterstützt und gefördert. Schulleiterin Nina Fröhling möchte Mut machen und weist daraufhin, dass auch vermeintlich kleine Schritte im Digitalisierungsprozess wichtig sind und alle Beteiligten keine Scheu vor vermeintlichen Fehlern haben sollten.

An der Gesamtschule Unna-Königsborn ist im Zusammenhang mit der Digitalisierung eine Aufbruchstimmung zu spüren, so Schulleiter Ludger Kloer. Für ihn sind die zur Verfügung gestellten Landes- und Bundesmittel für die weitere technische Ausstattung der Schule eine enorme Unterstützung. Auch wenn der Beschaffungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, laufen kontinuierliche Fortbildungen für das Kollegium. Hier wird die Digitalisierung ausdrücklich als ein fortlaufender Prozess verstanden.