Bezirksregierung
Arnsberg
12.12.2018
Gedankenaustausch

Unterstützung für die Bildung beruflich Reisender

Fragen der Bildung der Kinder beruflich Reisender (Schausteller- und Zirkuskinder) erörterten Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, sowie Martin L. Treichel, Sonderbeauftragter der Bezirksregierung Arnsberg für Fragen der Bildung reisender Kinder, jetzt bei einem Informationsgespräch.

Fragen der Bildung der Kinder beruflich Reisender (Schausteller- und Zirkuskinder) erörterten Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, sowie Martin L. Treichel, Sonderbeauftragter der Bezirksregierung Arnsberg für Fragen der Bildung reisender Kinder, jetzt bei einem Informationsgespräch.

Eine Systematisierung der Beschulung reisender Kinder erfolgte im Jahr 2011. Damals unterzeichneten Albert Ritter für den Deutschen Schaustellerbund, Hans-Peter-Arens für den Bund Deutscher Schausteller und Marktkaufleute, Helga Sinner für den Berufsverband für die Bildung der Kinder beruflich Reisender (BERiD) sowie Dr. Gerd Bollermann als Arnsberger Regierungspräsident die „Soester Erklärung“.

Sie gilt bundesweit als viel beachtetes Kooperationspapier.  Eine Folge der Erklärung war unter anderem die Berufung eines  ehrenamtlichen Sonderbeauftragten für die Bildung dieser Kindergruppe im Jahr 2012. Informationen von Eltern und Behörden, Mitwirkung an der Webseite www.schule-unterwegs.de, sind einige der Aufgaben des Sonderbeauftragten. Waren es ursprünglich „Projektbriefe“ und Adressenbroschüren auf Papier, die die Eltern über die Bildungsmöglichkeiten informierten, übernahm die Bezirksregierung Arnsberg die Pflege der Webseite „www.schule-unterwegs.de“, die bundesweit  eine Fülle von Informationen und Materialien zum Unterricht reisender Kinder anbietet.

Schließlich wurde in der Bezirksregierung auch ein Archiv für die Bildungsmaßnahmen reisender Kinder eingerichtet, das insbesondere für Studien und wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden kann. 

Der Regierungsbezirk Arnsberg hatte mit Beginn der 1990er Jahre eine ganze Reihe von Initiativen entwickelt und umgesetzt, die die schulische und berufliche Bildung der Kinder beruflich Reisender verbesserten.  So wurden Stammschulen und Stützpunktschulen benannt, ein Schultagebuch eingeführt sowie Bereichslehrkräfte installiert. Diese Lehrkräfte, erstmalig im Jahr 1996 eingeführt, haben sich inzwischen für den Lernerfolg von Schaustellerkindern als unverzichtbar erwiesen. Die meisten Zirkuskinder werden seit 1994 landesweit durch die „Schule für Zirkuskinder NRW“ mit Sitz in Hilden unterrichtet.  Im Jahr 2016 gelang es der Bezirksregierung, ein Schulmobil (rollendes Klassenzimmer) auf den Weg zu bringen.

Es war auch die Bezirksregierung, die ab 1998 als erste Behörde bundesweit die Entwicklung von Berufsbildungsangeboten für Jugendliche aus Schaustellerfamilien  startete. Mit der Installation eines „Sonderbeauftragten“ hat die Bezirksregierung erstmalig eine Ehrenamtsfunktion eingeführt, mit deren Hilfe solche Aufgaben bewältigt werden, die im Alltagsgeschäft einer Bezirksregierung kaum bearbeitet werden könnten. Regierungspräsident Vogel  hat zugesagt, diese Ehrenamtsfunktion weiterhin zu unterstützen. Zum Jahreswechsel 2019 wird Martin L. Treichel die Beauftragung zurückgeben, ein ehrenamtlicher Nachfolger steht zur Fortsetzung der Aufgabe bereit.