Bezirksregierung
Arnsberg
Ein Teich mit Algen bei blauem Himmel
06.07.2023
Renaturierung

Ruhr bei Wickede wird naturnäher

Begradigt, verbaut, ökologisch defizitär – wie bei vielen Flüssen in Industrieregionen war auch bei der Ruhr bei Wickede von der einstigen natürlichen Flusslandschaft wenig zu sehen. Auf einer Länge von 2,1 Kilometern wurden bereits die ersten Abschnitte der Ruhr bei Wickede wieder natürlich gestaltet.

Die Umsetzung des Projektes begann bereits 2013 mit dem ersten Bauabschnitt im Bereich der Ruhrpromenade. Im Jahr 2022 erfolgten erste Bauarbeiten zum zweiten Bauabschnitt unterhalb der Wehranlage des ehemaligen Wasserwerkes der Stadtwerke Soest am linken Ruhrufer. Hier wurden Uferentfesselungen durchgeführt und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Fröndenberg Wickede Versorgungsleitungen an den Talrand verlegt.

In diesem Jahr beginnt nun der flussabwärts der umgesetzten Maßnahmen liegende abschließende Bauabschnitt auf einer Länge von 2,5 Kilometern. Zu den Arbeiten gehört auch hier die Entfesselung der Ruhr, indem die Böschungsbefestigungen des in Fließrichtung linken Ufers entfernt werden. Gleichzeitig wird der Fluss aufgeweitet und neue Gewässerstrukturen geschaffen. In der Aue entstehen Wasserwechselbereiche, die schnell vom Fluss überflutet werden können. Der von Süden zufließende Mühlen- /Wimberbach wird auf den ersten 100 Metern innerhalb der Ruhraue ebenfalls naturnah umgestaltet. Weiterhin wird eine 40 Meter breite Flutrinne zur Hochwasserentlastung der Wehranlage (ehemals Mannesmann) hergestellt. Das Baufeld erstreckt sich vom Wickeder bis auf Fröndenberger Stadtgebiet.

Die Baumaßnahmen beginnen Anfang der 28. Kalenderwoche (ab dem 10. Juli). Zunächst wird die Baustelle eingerichtet und werden notwendige Vorbereitungen wie Zaunbau und Räumungsarbeiten durchgeführt. Um die Gefährdung von Fischen, welche ufernah leben, zu minimieren, werden diese Bereiche vor den Eingriffen abgefischt. 

Im Ganzen sollen circa 110.000 Kubikmeter Boden und Steine bewegt werden. Der Überschussboden (circa 85.000 Kubikmeter) geht hauptsächlich zur ARGE Werler Wald.

Es ist vorgesehen die Baustelle spätestens im Februar 2024 abzuschließen.

Mit diesem Projekt, wird die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) im Regierungsbezirk Arnsberg weiter umgesetzt. Gleichzeitig wird an erfolgreiche Maßnahmen im Oberlauf der Ruhr angeschlossen. So hat die Renaturierung der Ruhr etwa im Stadtgebiet Arnsberg zu einer deutlichen Verbesserung der ökologischen Situation und zu einer Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität auch für die Menschen geführt. 

Zu Renaturierungsprojekten der Ruhr hat die Bezirksregierung Arnsberg auch Infobroschüren herausgegeben, die heruntergeladen werden können.