Bezirksregierung
Arnsberg
10.12.2018
Preisverleihung

Naturschutz zwischen Stadt und Land

Naturschutz ist eine Aufgabe, die engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sowohl im städtischen Umfeld als auch in ländliche Regionen, in Dörfern und Städten zu ihrer Aufgabe machen. Dies beweist der diesjährige Naturschutzpreis der Bezirksregierung Arnsberg, der unter dem Motto „Natur in der Stadt - Natur im Dorf“ ausgeschrieben war.

Naturschutz ist eine Aufgabe, die engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sowohl im städtischen Umfeld als auch in ländliche Regionen, in Dörfern und Städten zu ihrer Aufgabe machen. Dies beweist der diesjährige Naturschutzpreis der Bezirksregierung Arnsberg, der unter dem Motto „Natur in der Stadt - Natur im Dorf“ ausgeschrieben war.

Von den 32 eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen zeichnete Regierungspräsident Hans Josef Vogel am Montag, 10. Dezember, insgesamt 13 mit Preisen in unterschiedlichen Kategorien aus.

Regierungspräsident Hans Josef Vogel:

„Heute ist der Naturschutz ein Thema in und aus der Gesellschaft. Dies ist ein Verdienst der vielen ehrenamtlichen Naturschutzinitiativen in unseren Städten und Regionen. Natur in der Stadt und Natur im Dorf tragen entscheidend zur Lebensqualität bei. Mit dem vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz vieler Menschen aller Altersgruppen lebt der Naturschutz vor der eigenen Haustür. Der Naturschutzpreis 2018 will dieses Engagement anerkennen und gute Beispiele auszeichnen.“

Die Preisverleihung wurde mit einem Fachbeitrag von Dr. Gertrud Hein, Natur- und Umweltakademie NRW, in Anlehnung an das Wettbewerbsthema „Natur in Stadt und Dorf“ ergänzt. Für die musikalische Begleitung sorgten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Laurentianum in Arnsberg.

Folgende Wettbewerbsbeiträge erhalten Preise:

Private Auffangstation für Wildvögel:

Seit 35 Jahren übernimmt Ewald Ferlemann aus Dortmund die Pflege von verletzten Vögeln und  die Aufzucht von verwaisten Jungvögeln. Er hat seinen Garten in eine Auffang- und Auswilderungsstation umgewandelt.

Fledermausschutz:

Dieter Hülshoff, Christian, Fincke, Hubert Köhler und Ralf Menne haben den Schutz von Fledermäusen zu Ihrer Sache gemacht. Die vier aktiven Naturschützer haben sich zusammengetan, um einen Stollen in Brilon Messinghausen so herzurichten, dass er den heimischen Fledermäusen als Lebensraum zur Verfügung steht. Die Arbeit der Gruppe ist beispielhaft für einen Einsatz im Sinne des Artenschutzes.

Vorbildliche, naturnahe Gartengestaltung:

Hans Peter König aus Meschede hat aus seinem Garten ein arten- und strukturreiches Biotop geschaffen. Zahlreiche Biotoptypen und Habitate wie Magerwiese, Wildblumenwiese, hecke, Ruderalbiotop und Trockenmauer wurden im Gartenbereich errichtet, an seinem Haus hat er Kunstnester und Nistkästen angebracht.

Kegelclub und Obstwiese:

13 Kegelbrüder aus Warstein beweisen, dass man das Freizeitvergnügen  und die Gemeinschaft auch mit einem konkreten Engagement im Naturschutz verbinden kann. Sie haben im Raum Warstein eine Obstwiese angelegt. Einer der Kegelbrüder hat die für das Projekt erforderliche 4000 Quadratmeter große Fläche zur Verfügung gestellt, die mit 14 Obstbäumen bepflanzt wurde. Das Projekt hat inzwischen Nachahmer gefunden.

Bau von Nisthilfen:

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Ennepe-Ruhr Kreis hat gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern  der Grundschulen in Ennepetal Voerde und Sprockhövel Haßlinghausen 500 Nisthilfen gebaut und pflegt diese gemeinsam mit den Schülergruppen.

Schulen und Jugendgruppen:

MINT Forscherpark Fröndenberg

Schülerinnen der Schwerpunkt-AG MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) der Gesamtschule Fröndenberg nutzen den MINT-Forscherpark der Schule, um sich dort mit selbst ausgearbeiteten Projekten die Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten zu erschließen.

Projekt Amper Bach:

Im Rahmen einer Projektarbeit wird die Renaturierung des Amper Baches in Soest durch Schülerinnen und Schüler des Conrad von Soest Gymnasiums durch eigenständige Untersuchungen begleitet. Ein Generationenvertrag unter den Schülerinnen und Schülern sorgt dafür, dass schon gewonnene Erkenntnisse an die nächste Klasse weitergegeben werden. Jede Schülergenration wählt im Rahmen des Umweltmonitorings einen eigenen Schwerpunkt aus.

Keppels Früchtchen eSG

Dagh Zeppenfeld aus Hilchenbach produziert mit den Früchten von 16 im Jahr 2017 gepflanzten Obstbäumen  eigenen Apfelsaft, der in einem

eigenen Laden  und bei Schulveranstaltungen verkauft wird. So wurden in diesem Jahr 3,6 Tonnen Äpfel geerntet und verarbeitet.

Sonderpreise:

Vorbildliche Naturschutzarbeit

Jürgen Behmer aus Erwitte engagiert sich schon seit seiner Jugend ehrenamtlich und autodidaktisch für den Schutz der Natur im Kreis Soest. Er pflegt Kopfweiden und legt Kleingewässer und Obstwiesen an. An zahlreichen Gebäuden hat er für Vögel und Fledermäuse Nisthilfen angebracht.

Langjähriger Einsatz für den Naturschutz

Die Arbeit für den Naturschutz benötigt Ausdauer. Ein auszeichnungswürdiges Beispiel hierfür ist der Einsatz von Karl Heinz Tacke aus Nachrodt-Wiblingwrde. Durch seine bodenständige und verbindliche Art gelingt es Karl-Heinz Tacke Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die natur zu begeistern und ihnen komplexe Zusammenhänge zu vermitteln.

Anerkennungspreise:

„In Lippstadt blüht dir was“

Für eine Initiative zur Förderung der Pflanzen- und Insektenvielfalt in Lippstadt haben sich in Lippstadt die drei großen Umweltschutzverbände Arbeitsgemeinschaft biologischer Umweltschutz ( ABU), Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) zusammengetan. Sie haben eine Mischung mit regionalem Saatgut entwickelt, das in eigens entwickelten Samentütchen für 50 Cent erworben werden kann. An dem Projekt beteiligen sich Lippstädter Unternehmer und eine Grundschule.

„Wir blühen auf“

Tim Stark ist der Ansprechpartner für ein ähnliches Projekt, das in Schwelm mit dem Technischen Betrieb der Stadt und einem Saatguthersteller entwickelt wurde. Insgesamt wurden drei Saatgutmischungen für Sommerblumen in unterschiedlicher Wuchshöhe entwickelt, die Lebens- und Nahrungsraum für Schmetterlinge und Insekten sind. Das Saatgut kann in Samentütchen bei 12 Schwelmer Einzelhändlern erworben werden.

„Werde Buntmacher“

Auch in Hemer gibt es eine Initiative – hier vom Naturschutzbund Märkischer Kreis e.V.- der eine Saatgutmischung von regionalem Wildblumen-Saatgut entwickelt hat.