Bezirksregierung
Arnsberg
Referentin und Autorin Dr. Katrin Minner, Habilitandin am Historischen Seminar der Universität Siegen
13.11.2019
Wissenschaftliche Untersuchung zum Oberbergamt Dortmund

Eine Fachbehörde zwischen fachlichem Anspruch und politischem Einfluss (1933-1950)

Erst die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht Rückschlüsse für ein verantwortungsvolles Miteinander in der Gegenwart und Zukunft. Aus Anlass ihres 200-jährigen Bestehens im Jahr 2016 beauftragte die Bezirksregierung Arnsberg daher eine wissenschaftliche Studie über die Rolle des Oberbergamtes in der rassistischen Gewalt- und Kriegsherrschaft der Nationalsozialisten. Das Oberbergamt wurde im Zuge der Verwaltungsstrukturreform 2001 aufgelöst und seine Aufgaben der Bezirksregierung Arnsberg übertragen.

Erst die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht Rückschlüsse für ein verantwortungsvolles Miteinander in der Gegenwart und Zukunft. Aus Anlass ihres 200-jährigen Bestehens im Jahr 2016 beauftragte die Bezirksregierung Arnsberg daher eine wissenschaftliche Studie über die Rolle des Oberbergamtes in der rassistischen Gewalt- und Kriegsherrschaft der Nationalsozialisten. Das Oberbergamt wurde im Zuge der Verwaltungsstrukturreform 2001 aufgelöst und seine Aufgaben der Bezirksregierung Arnsberg übertragen.

Das Ergebnis dieser von der Bezirksregierung Arnsberg initiierten Untersuchung „Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950)“, erschienen in der Schriftenreihe des Deutschen Bergbau-Museums und des Deutschen Bergbau-Archivs, stellte gestern (12.11.) die Historikerin und Autorin Dr. Katrin Minner im Deutschen Bergbau-Museum zahlreichen interessierten Zuhörer*innen aus Politik, Gesellschaft und Verwaltung vor.

Die Unterlagen des Oberbergamtes für die Zeit der 1930er und der ersten Hälfte der 1940er Jahre sind nicht mehr vorhanden. Dr. Minner zeigte die aktive nationalsozialistische und rassistische Rolle des Oberbergamtes anhand anderer historischer Quellen, in denen sich Vorgänge und Handeln des Oberbergamtes widerspiegeln.

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel betonte: „Das Oberbergamt war aktiv nationalsozialistisch. Es hatte die Aufsicht über das größte europäische Steinkohlenabbaugebiet und damit über die zentrale Rohstoffgewinnung und -versorgung. Das Oberbergamt bestimmte so über die Mobilisierung der Steinkohle für Rüstung, Krieg und Holocaust und wirkte in der nationalsozialistischen ‚Ökonomie der Zerstörung‘ als Getriebe zwischen Rohstoffproduktion und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten.“

Literaturhinweis:
Katrin Minner: Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950). Eine Fachbehörde zwischen fachlichem Anspruch und politischem Einfluss, Bochum 2019 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 232; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 35).