Diversity-Tag: Karim Fereidooni spricht über Rassismus
Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Dr. Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum. Er sprach am Mittwoch, 29. Mai 2024, über „Rassismuskritik: Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann die Bezirksregierung Arnsberg leisten?“. Er machte vor allem darauf aufmerksam, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Bewusstsein für Rassismus zu schaffen. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Frage: Was können Menschen und Institutionen machen, um rassismuskritisch tätig zu sein? Auch die Frage danach, wie ein solcher rassismuskritischer Entwicklungsprozess für eine Organisation gestartet werden kann, war Teil der 60-minütigen Fortbildung für die Mitarbeitenden der Bezirksregierung.
Der Appell, den Fereidooni an die Mitarbeitenden richtete, lautete: „Schauen Sie hin. Seien Sie nicht neutral.“ Rassismus gehe jeden Menschen an, auch diejenigen, die scheinbar nicht unmittelbar davon betroffen seien. Fereidooni betonte, dass es nicht um Schuldzuweisungen gehe, sondern dass ein konstantes Hinterfragen der eigenen Handlungen und Äußerungen eingeübt werden solle. Auch grundlegendes Wissen, wie den Unterschied zwischen klassischem, also biologistischem, Rassismus und Kulturrassismus vermittelte der Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung.
„Letzten Endes“, so Fereidooni, „kommt es bei rassistischen Aussagen nicht auf die Intention der sprechenden Person an, sondern auf die Wirkung, die bei der anderen Person ankommt. Statt die eigenen Privilegien einfach hinzunehmen, sollte man fragen, was die Person mit Rassismuserfahrungen sich wünscht, um zukünftig etwas ändern zu können.“ Auch wenn Rassismus ein strukturelles Problem sei, machte Fereidooni deutlich, dass es trotzdem immer auf den Einzelfall ankomme.
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