Bezirksregierung
Arnsberg
30.10.2018
Trinkwasserversorgung

Bezirksregierung genehmigt temporäre Pegelabsenkung

Die langanhaltende Dürre in West- und Mitteldeutschland sorgt derzeit für niedrige Wasserstände bei den Talsperren. Weil diese aber vielerorts für die Trinkwasserversorgung nötig sind, will der Ruhrverband die noch vorhandenen Wasserressourcen schonen und hat deshalb bei der Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung beantragt, der nun stattgegeben wurde.

Die langanhaltende Dürre in West- und Mitteldeutschland sorgt derzeit für niedrige Wasserstände bei den Talsperren. Weil diese aber vielerorts für die Trinkwasserversorgung nötig sind, will der Ruhrverband die noch vorhandenen Wasserressourcen schonen und hat deshalb bei der Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung beantragt, der nun stattgegeben wurde.

Die Wasserversorgung ist ein hochkomplexes System. Talsperren versorgen einerseits die Mittelgebirgsregionen mit Wasser, regulieren aber zugleich auch die Wasserstände in den ableitenden Flüssen. So auch bei der Hennetalsperre und der Ruhr. Das Wasser der Hennetalsperre ist wichtig für die Trinkwasserversorgung im Hochsauerlandkreis. Zugleich beeinflusst die Abflussmenge aus der Hennetalsperre aber auch den Wasserstand der Ruhr, die nicht nur Lebensraum ist, sondern auch Wasserlieferant für das Trinkwasser im Ruhrgebiet und für das Nutzwasser einiger Industrieunternehmen.

Der Ruhrverband hat bei der Bezirksregierung im Oktober eine Herabsenkung des Mindestabflusses am Pegel Oeventrop der Ruhr beantragt. Dieser wird – obwohl von der Hennetalsperre etliche Kilometer entfernt – von dem abfließenden Wasser aus eben dieser Talsperre beeinflusst. Festgeschrieben ist, dass aus der Talsperre so viel Wasser abfließen muss, dass am Pegel in Oeventrop 2,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durchfließen.

Es war nun zwischen den mengen- und gütewirtschaftlichen Dimensionen, die mit einer antragsgemäßen Bescheidung verbunden sind und den Risiken abzuwägen, die eine erschöpfte Ressource „nutzbarer Stauinhalt“ andererseits für die Trinkwasserversorgung, die Gewässergüte und die Brauchwasserversorgung mit sich brächte. Die Bezirksregierung Arnsberg konnte der Argumentation des Ruhrverbandes folgen und hat nun ausnahmsweise einer Verringerung der Wassermenge zugestimmt.

Am Pegel Oeventrop müssen derzeit nur noch 1,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde fließen. Das ermöglicht eine Reduzierung der Abflussmenge aus der Hennetalsperre und damit eine Schonung der Wasserreserven. Diese Ausnahme ist zeitlich befristet. Zudem muss der Wasserstand der Ruhr durch einen erhöhten Abfluss aus der Sorpetalsperre vorerst ausgeglichen werden, damit die Mindestabflussmengen in Richtung Ruhrgebiet eingehalten werden.