Braunkohleveredelung
In Betrieben unter Bergaufsicht wird der Umweltschutz sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz nach geltenden gesetzlichen Vorschriften kontrolliert. Die Bergverwaltung steht dabei im Spannungsfeld zwischen den Anliegen der Anwohner*innen und den Interessen des Bergbauunternehmens. Dies umso mehr, als die Brikettfabriken, einstmals auf der "grünen Wiese" errichtet, heute in dicht besiedelten städtischen Gebieten liegen.
An drei Standorten wird im rheinischen Braunkohlenrevier Braunkohle getrocknet und zu verkaufsfähigen Produkten veredelt. Die örtliche Lage der drei Veredelungsstandorte sind in der als Download beigefügten Revierkarte Braunkohle dargestellt.
Es werden pro Jahr etwa zehn Millionen Tonnen Rohbraunkohle eingesetzt und verarbeitet. Die Rohbraunkohle wird über die bergbaueigene Grubenanschlussbahn aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler an die Fabrikstandorte in Niederaußem, Frechen und Hürth transportiert.
Zuerst wird die Rohbraunkohle thermisch getrocknet. Aus der Trockenbraunkohle werden dann die bekannten Briketts, aber auch Braunkohlenstaub, beispielsweise für die Zement- und Kalkindustrie, hergestellt. Am Standort Fortuna-Nord in Niederaußem wird Braunkohlenkoks produziert, der vorwiegend in der Umwelttechnik, beispielsweise zur Rauchgas- oder Wasserreinigung, Verwendung findet.
Zu einer Brikettfabrik gehört jeweils ein Grubenkraftwerk, dass den benötigten Dampf und Strom für den Trocknungsprozess bereitstellt. Der Betrieb des Grubenkraftwerkes richtet sich nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG).
An den Standorten Frechen und Hürth werden zur Dampferzeugung in den Grubenkraftwerken neben der Braunkohle auch Abfälle mit verbrannt. Die Mitverbrennung von Abfällen erfolgt nach den Regeln der 17. Verordnung zum BImSchG, der sogenannten Abfallverbrennungsverordnung.
Zur Dampferzeugung eingesetzte Abfälle sind unter anderem Klärschlamm, Altholz, Frischholz und Ersatzbrennstoff, eine besonders aufbereitete Fraktion aus Haus- oder Gewerbeabfällen.
Die Grubenkraftwerke der rheinischen Braunkohle werden auch mittels Emissionsfernüberwachung durch die Bergverwaltung in Düren überwacht. Die Gehalte der kontinuierlich gemessenen Schadstoffe werden dazu regelmäßig per Datenleitung an den Auswerterechner der Aufsichtsbehörde übertragen.
Die Produkte der Brikettfabriken werden per LKW und per Bahn an die Kund*innen geliefert. Alle Brikettfabriken sind über die Grubenanschlussbahn angebunden.
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