Bezirksregierung
Arnsberg

Job Shadowing zur Demokratiebildung: 18 Lehrkräfte auf Spurensuche in Danzig

Im Rahmen der Qualifizierung Demokratiebildung der Initiative Demokratie fördern in internationalen Projekten (DiP) der EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung nahmen 18 Lehrerinnen und Lehrer von neun Berufskollegs des Regierungsbezirks Arnsberg vom 16. bis 22. Februar 2025 an einem Job Shadowing in Danzig teil.

Das DiP-Team hat die Kolleginnen und Kollegen in mehreren Modulen auf diese Mobilität vorbereitet. Im Vorfeld lernten die Teilnehmenden im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung mit Dr. Matthias Kneip und dem Polen-Mobil die wichtigsten Ereignisse der polnischen Geschichte kennen.

Während des Job Shadowings erkundeten sie unter der sachkundigen Führung von Bartek Fujak vom IBB e. V. in Dortmund und der polnischen Teamerin Beata Tomys die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, das Leben unter der deutschen Besatzung Polens und den Kampf der Gewerkschaft Solidarność für Freiheit und Demokratie.

Die Lehrerinnen und Lehrer besuchten die Westerplatte, wo am 1. September 1939 die Wehrmacht unser Nachbarland Polen überfiel. In der Führung über das Gelände erfuhren sie die Details des siebentägigen Widerstands unter Leitung des polnischen Majors Henryk Sucharski. Im Anschluss besichtigten sie die wunderschöne Stadt Danzig, die nach ihrer vollständigen Zerstörung nach dem Krieg rekonstruiert wurde. 

Die Lehrerinnen und Lehrer der Berufsbildung setzten sich mit der deutschen Gewaltherrschaft in Polen auseinander und besuchten das ehemalige Konzentrationslager Stutthof, das 34 Kilometer östlich von Danzig liegt. Während der Führung durch die Gedenkstätte erschütterten sie die Schicksale der Häftlinge, der unmenschliche Lageralltag und die Massenmorde. Anschließend präsentierte ihnen die pädagogische Abteilung der Gedenkstätte ihre zahlreichen didaktischen Angebote und die Möglichkeiten des Gedenkstättenbesuchs mit Lernenden der beruflichen Bildung.

Am Beispiel des Friedhofs "Na Zaspie" erschlossen die Lehrkräfte die pädagogischen Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Krieg und besuchten anschließend das einzigartige Muzeum II Wojny Światoej. Die Ausstellung vermittelt eindrucksvoll die Ursachen, den Verlauf und die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus multinationaler Perspektive und animiert die Besuchenden Parallelen zur Gegenwart zu ziehen.

Ein weiterer Programmpunkt führte die Lehrerinnen und Lehrer ins Europejskie Centrum Solidarności, das die Geschichte der Solidarność-Bewegung und ihren Einfluss auf den Zerfall des Ostblocks beleuchtet. Besonders beeindruckend war das Gespräch mit dem Zeitzeugen Marek Radzymiński.

Zum Abschluss besuchte die Gruppe die polnische gewerblich-technische berufsbildende Schule Państwowe Szkoły Budownictwa im. prof. Mariana Osińskiego, um das polnische System der Berufsbildung und die Ausbildungsberufe der Schule kennenzulernen und sich über Demokratiebildung in beiden Ländern auszutauschen. Der engagierte Schulleiter Michal Stankiewicz führte seine Gäste durch das Schulgebäude und die gut ausgestatteten Werkstätten.

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