Bezirksregierung
Arnsberg

Finspiration – Impulse für die berufliche Bildung und Kultur der Digitalisierung

Im September 2024 absolvierten 11 Teilnehmende, darunter Schulleitungen, Digitalisierungsbeauftrage und Fachberaterinnen der Bezirksregierung Arnsberg ein Erasmus+ Job Shadowing bei der finnischen Bildungseinrichtung Omnia im Rahmen der europäischen Qualifizierung „Digital Learning Experts - Kultur der Digitalisierung“. Ziel war es, in insgesamt vier Modulen Einblicke in die berufliche Bildung und Digitalisierung Finnlands zu gewinnen, die Systeme der beruflichen Bildung zu vergleichen und zu überlegen, wie die gewonnenen Erfahrungen in das eigene pädagogische Konzept einfließen können und weitere Kooperationen mit finnischen Schulen gestaltet werden können.

Das 4. Modul am 18.11.2024 am Märkischen Berufskolleg in Unna diente nun der Evaluation mit Blick auf weitere Schritte und die anschließende Abschlussveranstaltung im Juni 2025. 

Hervorzuheben ist an dieser Stelle das zentrale Merkmal des finnischen Systems, die Lernenden als Kunden zu betrachten, wobei die individuellen Entwicklungsziele im Mittelpunkt stehen. Prüfungen werden als Arbeitsproben, auch unabhängig von den in der Schule besuchten Kursen durchgeführt, was den Fokus auf praktische Fähigkeiten legt. 

Tatsächlich ist der Unterricht nicht durch eine umfassendere oder andere Nutzung digitaler Tools geprägt. Die Verwendung ähnlicher Softwarelösungen wie den bei uns gängigen und vieler unterstützender Tools im Unterricht zeigt, dass während der Corona-Pandemie auch hierzulande große Fortschritte im Bereich Digitalisierung gemacht wurden. Allerdings bietet das System interessante Ansätze zur digital gestützten Dokumentation der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern, die insbesondere für den AV-/BFS-Bereich in modifizierter Form übertragbar scheinen. Lernfortschritte werden über die gesamte Bildungslaufbahn hinweg digital erfasst und sind für alle Lehrkräfte transparent. Dies ermöglicht eine differenzierte digital gestützte Begleitung der Lernenden, die zudem durch regelmäßige Gespräche und individuelle Angebote auf ihrem Lernweg begleitet werden. 

Reflexion und Netzwerkarbeit – auf dem Weg zur professionellen Lerngemeinschaft

Der tägliche Austausch der Teilnehmenden in Finnland ermöglichte es, die eigenen Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren, Netzwerke zu bilden und voneinander zu lernen. Schon jetzt betrachten sich die Teilnehmenden der Finnland-Mobilität als europäische professionelle Lerngemeinschaft, die sich auf den Weg gemacht hat, die Möglichkeiten ergänzender Tools zu bereits vorhandenen Softwarelösungen in Richtung eines persönlichen Entwicklungsplanes von Lernenden auszuprobieren und auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen. Der Austausch mit den finnischen Partnern hat gezeigt, dass wir viel voneinander lernen können, zum Beispiel im Bereich Digitalisierung bei der Gestaltung individueller Bildungswege in der beruflichen Bildung. Auch weitere zukunftsweisende Aspekte wie der "European Green Deal" und Möglichkeiten zur Kompensation des CO2-Fußabdrucks bei Mobilitäten als Teil eines ökologisch nachhaltigen Engagements wurden diskutiert. 

Eine bereichernde Erfahrung, die alle inspiriert hat, innovative Ansätze für die berufliche Bildung weiterzuverfolgen und aktiv an deren Umsetzung mitzuwirken – Finspiration at its best.

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