Bezirksregierung
Arnsberg
Eine Gruppe junger Menschen gibt sich "High Five".
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Wie werden wir SoR-Schule?

Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, von den Schüler*innen, Lehrkräften, Eltern bis hin zu den Schulsozialarbeiter*innen und Hausmeister*innen, prägen auf unterschiedliche Weise ein offenes Schulklima und alle tragen dazu bei, dass sich die Mitglieder dieser Schulgemeinschaft wohlfühlen und jede Form der Gewalt und Diskriminierung abgelehnt wird.

Das Courage-Netzwerk setzt sich für eine Kultur des Hinsehens und ein aktives Engagieren gegen jegliche Formen der Diskriminierung an Schulen ein. Den Kern bildet die

Selbstverpflichtung

  1. Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
  3. Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

Nur wenn mindestens 70 Prozent von euch das Selbstverständnis einer Courage-Schule annehmen wollen und dafür stimmen, wird eure Schule auch in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aufgenommen. Wie die Abstimmung genau funktioniert, erklären wir weiter unten.

Eine Selbstverpflichtung und kein Zertifikat

Der Titel ist also keine Auszeichnung, kein Preis und keine Belohnung für zurückliegende Projekte. Er ist kein Zertifikat, Siegel oder Garantieschein, der behauptet: an dieser Schule gibt es keinen Rassismus. Sondern ihr verpflichtet euch selbst, gegen menschenfeindliche Einstellungen wie Rassismus, Antisemitismus, Homofeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit oder die Herabwürdigung von Frauen aktiv einzutreten.

Es geht also um eine bewusste Entscheidung für die Selbstverpflichtung. Daher ist es wichtig, dass ihr euch als Schulgemeinschaft vor der eigentlichen Abstimmung intensiv mit der Selbstverpflichtung auseinandersetzt. Was bedeutet diese konkret für uns als Schulgemeinschaft und für mich als einzelne Person? Welche Formen der Diskriminierung und Gewalt gibt es überhaupt und wie können wir diesen begegnen? Wie möchten wir die Selbstverpflichtung zukünftig und nachhaltig in unserem Schulalltag mit Leben füllen möchtet? Ohne eine inhaltliche Auseinandersetzung vor der Abstimmung ist eine bewusste Entscheidung nicht möglich.

Die für euch zuständige Regionalkoordination ist eure erste Anlaufstelle. Gerne könnt ihr euch an diese wenden, wenn ihr Tipps braucht, wie ihr schon vor der Aufnahme als Courage-Schule eine Diskussion über diese Themen organisieren könnt. Auch wir als Landeskoordination sind natürlich für euch da.
Die Kontaktdaten der zuständigen Landes- und Regionalkoordinationen findet ihr hier

10 Schritte zu einer Courage-Schule

  1. Bilde mit weiteren Schulmitgliedern, die sich dafür einsetzen wollen, dass ihr eine Courage-Schule werdet, eine Initiativgruppe, die am besten auch Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen umfasst. Nehmt Kontakt auf mit der für euch zuständigen Regionalkoordination, die euch auf eurem Weg unterstützt. Wer dies ist, könnt ihr der Übersicht „Landes- und Regionalkoordination NRW“ entnehmen, die ihr im Downloadbereich findet. Wir als Landeskoordination helfen euch hier sonst auch gerne weiter.
  2. Plant gemeinsam, wie ihr alle Schulmitglieder über die Idee einer Courage-Schule informiert. Nutzt verschiedene Möglichkeiten: einen Artikel in der Schulzeitung schreiben, euer Vorhaben in der Schüler*innenvertretung ansprechen, Flyer verteilen, die Selbstverpflichtung mit den drei Punkten am SV-Brett anbringen oder einen Infostand auf dem Schulfest aufbauen.
  3. Ihr müsst euch auf eine Person als Pat*in einigen, die euer Engagement gut unterstützen kann und sie für diese Aufgabe gewinnen. Nicht nur Personen des öffentlichen Lebens aus Medien, Wirtschaft, Kunst, Politik oder Sport, sondern auch medial unbekannte Personen können dies sein.
  4. Informiert die Schule über den Ablauf der anstehenden Abstimmung. Sie kann in allen Klassen am selben Tag oder auch an verschiedenen Tagen durchgeführt werden. Genauere Informationen zum Abstimmungsverfahren findet ihr auf dem Infoblatt „Abstimmungsverfahren“ im Downloadbereich.
  5. Wenn mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder mit Ja gestimmt haben, ist die Voraussetzung erfüllt, eure Schule ins Courage-Netzwerk zu bringen. Dann schickt eure Schulleitung den Aufnahmeantrag mit der Schildbestellung und idealerweise auch bereits die Pat*innenmeldung postalisch an die Bundeskoordination. 
  6. Die Bundeskoordination überprüft alle Angaben, schickt euch bei Erfüllung der Kriterien eine Aufnahmebestätigung zu und informiert eure Landeskoordination darüber.
  7. Nehmt nun mit eurer Regionalkoordination und der*dem Pat*in Kontakt auf und vereinbart einen Termin für die Titelverleihung. Bittet eure Regionalkoordination den Termin der Landeskoordination zu melden. Diese leitet ihn wiederum an die Bundeskoordination weiter. Diese Reihenfolge bitte unbedingt einhalten.
  8. Teilt den Termin für Eure Titelverleihung möglichst frühzeitig (mindestens vier Wochen vorher) mit, damit das Schild, das Handbuch und weitere Materialien rechtzeitig ankommen.
  9. Plant mit kreativen Ideen den festlichen Akt der Titelübergabe. Eure Regionalkoordination berät und unterstützt euch dabei.
  10. Auf der von euch gestalteten Feier erhält eure Schule in Anwesenheit der*des Pat*in von der Regionalkoordination die offizielle Ernennungsurkunde und befestigt das Logo-Schild sichtbar am Schulgebäude.

Alle Formulare und Arbeitshilfen zum Thema Aufnahmeverfahren findet ihr im Downloadbereich.

Courage-Shop

Es lohnt sich auch immer ein Blick in den Courage-Shop der Bundeskoordination. Dort findet ihr neben Postern, Aufkleber, Postkarten und ähnlichem auch insbesondere interessante Publikationen zu wichtigen Themen der Courage-Arbeit wie bspw. Mobbing, Antisemitismus, Postkolonialismus. Mitunter stehen diese auch zum direkten Download zur Verfügung.