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Arnsberg

Kontaktseminar Europakompetenz vom 15.10. bis 18.10.2024 in Rendsburg

Ein Seminar zur Förderung von Wissen, Austausch und Praxis in der Schule

Vom 15.10. bis 18.10.2024 ging es für vier Tage in den hohen Norden für das Kontaktseminar Europakompetenz, wo Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Bayern Belgien, Polen und Dänemark die Gelegenheit nutzten, sich im Rahmen einer viertägigen Fortbildung mit dem Thema Europabildung und den Potenzialen für den Schulalltag auseinander zu setzen. Ziel war es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch praxisorientierte Methoden und Ideen zur Förderung des europäischen Austauschs und interkulturellem Verständnis zu erarbeiten.

Nach der Anreise und ersten flüchtigen Gesprächen begann das Seminar mit einer interaktiven Vorstellungsrunde unter der Leitung von Dr. Thomas Bruns. Ein besonderer Fokus lag darauf, wie erste Begegnungen und das Kennenlernen (auch im Rahmen von Schülerbegegnungen) über den reinen Informationsaustausch hinaus gestaltet werden können.
Der Abendworkshop “Mein Europa” von Enrico Kreft gab den Auftakt für eine erste Auseinandersetzung mit der eigenen Vorstellung von Europa. Die Idee, sein eigenes Europa zu malen, bot einen kreativen Zugang zum Thema.

Globale Herausforderungen und Nachhaltigkeit im Europäischen Kontext

Am nächsten Tag begann Dr. Thomas Bruns, Transformationsforscher am Helmholz Institut Potsdam,  mit seinem Vortrag “Globale Herausforderungen gemeinsam bestehen”. Sein Vortrag lieferte Denkanstöße und zeigte, wie Lehrkräfte sich positionieren und auch SchülerInnen motivieren können, für eine nachhaltigere Zukunft einzutreten.
Am Nachmittag gab Jonathan Utsch einen Einblick in die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen und deren Umsetzung auf europäischer Ebene. 
Im weiteren Verlauf des Nachmittags präsentierten Annika Gruß und Andrea Heering praxisorientierte Ansätze zur Europabildung und gaben wertvolle Tipps zur Zusammenarbeit von Schulen über eTwinning. 
Den Abend gestalte Kerstin Redlin mit ihrem Workshop “Mein Handtuch auf dem Liegestuhl - Stereotype bei uns und anderen” und beleuchtete die Frage, wie Missverständnisse durch Stereotype entstehen und wie man Kommunikation zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund erleichtern kann. Die Einheit war praxisnah gestaltet und zeigte Methoden, die auch im unterrichtlichen Alltag oder zur Vorbereitung von Schülerbegegnungen angewendet werden können.

Handlungsorientierte Projektplanung und der Flug zum Mars

Der Vormittag von Tag 3 stand unter dem Zeichen des aktiven Lernens: Durch ein Planspiel konnten die Teilnehmenden aktiv erleben, wie politische Entscheidungsprozesse in der EU ablaufen. Der Nachmittag wurde dann wieder etwas theoretischer: Johanna Grießbach und Annika Gruß gaben einen Überblick über das Erasmus+-Programm und dessen Fördermöglichkeiten. Sie zeigten außerdem auf, wie Schulen europäische Begegnungen und Projekte initiieren können. Im Anschluss daran stellte Felix Lorenzen das Konzept des Service Learning vor, das Unterrichtsinhalte mit gemeinnützigem Engagement verbindet. Am Abend ging es dann in die konkrete Projektplanung und es fanden sich Partner für gemeinsame zukünftige Europaprojekte. “Fliegen Sie zum Mars”, motivierte Kerstin Redlin, die den kreativen Prozess unterstützte und Hilfestellungen für konkrete Ansätze bei der Projektentwicklung gab.

Der Vormittag des letzten Tages stand weiterhin unter dem Motto der Projektentwicklung. Mit Unterstützung des gesamten Moderatorenteams erarbeiteten die Lehrkräfte Strategien zur Umsetzung des Projektes, Überwindung von Hindernissen und zur Unterstützung durch die Schulleitungen und KollegInnen bevor alle nach dem Mittagessen mit dem Wissen und der Motivation, Europa in den Schulalltag zu bringen und die europäische Zusammenarbeit weiter voran zu treiben, die Heimreise antraten.

Fazit

Die Fortbildung bot eine wertvolle Gelegenheit für Lehrkräfte, die sich für ein starkes und gemeinsames Europa einsetzen möchten. Sie vermittelte nicht nur Wissen und Methoden, sondern stärkte auch den persönlichen und fachlichen Austausch, so dass der Europagedanke lebendig in die Schulen getragen werden kann.
Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein bietet das Seminar auch im nächsten Jahr noch einmal in Berlin an. 
Interessierte Lehrkräfte können sich unter https://fachportal.lernnetz.de/sh/themen/europabildung/zertifikatskurs-europakompetenz.html bewerben.

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