Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW
Mit der Leitidee „Mehr Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte für die Schulen in NRW“ initiierte das Schulministerium in Kooperation mit dem Integrationsministerium im Jahr 2007 das damals als Projekt gegründete Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte des Landes NRW.
Aus den etwa 30 Gründungsmitgliedern, Lehrkräften unterschiedlichster Herkunft, die an nordrhein-westfälischen Schulen arbeiteten, ist heute ein landesweites Netzwerk mit über 1000 Mitgliedern entstanden. Es sind die Menschen, die das Herzstück des Netzwerkes der Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte des Landes NRW bilden. Die meisten Mitglieder engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich in der landesweiten Initiative. Sie alle setzen sich für eine offene (Migrations-)Gesellschaft, die Nutzung von Vielfalt und Chancengerechtigkeit ein.
Wo wirkt das Netzwerk und warum?
Im Schuljahr 2017/18 hatten mit 38,2 Prozentmehr als ein Drittel aller Schüler*innen an den allgemeinbildenden Schulen in NRW eine Zuwanderungsgeschichte, Zahl steigend. Dem gegenüber steht die stark unterproportionale Zahl der Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte. Deren Anteil ist zwar im Jahr 2019 auf 11,1 Prozent gestiegen, sollte jedoch erhöht werden, auch um Schüler*innen in ihrer kulturellen Vielfalt gerecht werden zu können.
Die bereits aktiven Kolleg*innen sind sichtbare Beispiele für einen gelungenen Aufstieg durch Bildung, verkörpern sie doch das, was gesellschaftlich gelingen muss. Zudem stellen sie mit ihrem jeweiligen individuellen kulturellen und sozialen Kapital eine Ressource für jede Schule dar.
Wie die Theorie in Taten umgesetzt wird – Handlungsfelder und Projekte
Die vielfältigen Potenziale der Mitglieder, vor allem in den Bereichen Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen, können umfassend eingebracht werden.
Um diese Ressourcen zu unterstützen, führt das Netzwerk mannigfaltige Aktivitäten durch, die auf drei zentrale Handlungsfelder zurückgehen.
Die drei zentralen Handlungsfelder
Das erste Handlungsfeld ist ein fundamentales Anliegen. Deswegen wirbt das Netzwerk im Rahmen von einschlägigen Messen für Abiturient*innen, bei Informationsveranstaltungen der Zentren für schulpraktische Lehrer*innenausbildung oder auch an Universitäten, offensiv für den Lehrer*innenberuf.
Der Fokus des zweiten Handlungsfeldes liegt auf der Ausbildungsbegleitung. 2016 lag der Anteil der Lehramtsstudierenden mit Migrationshintergrund bei ca. 21,8 Prozent. Seit Jahren werden deswegen Ressourcen des Netzwerks in die Arbeit mit Lehramtsstudierenden investiert, um den Anteil der Absolvierenden des Lehramtsstudiums mit Zuwanderungsgeschichte signifikant zu erhöhen und folglich mittel- und langfristig den Anteil der Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte an den Schulen deutlich zu steigern. Daneben bieten zusätzliche Veranstaltungen auch die Möglichkeit eines landesweiten Austausches und eine Vernetzung aller Lehramtsstudierenden zu Themen der kulturellen Vielfalt.
Im Rahmen des dritten Handlungsfeldes widmet sich das Lehrer*innennetzwerk den Kolleg*innen mit Zuwanderungsgeschichte, die bereits im Schuldienst tätig sind. Neben verschiedenen Angeboten zur Weiterqualifizierung gibt es regelmäßige Veranstaltungen zum kollegialen Austausch.
Über den Tellerrand schauen durch Diskussionen und Vernetzung
Neben den drei zentralen Handlungsfeldern setzt sich das Netzwerk für die Diskussion über Fachthemen wie Bildungsgerechtigkeit, Digitalisierung, Rassismuskritik oder auch Migration im Schulkontext ein. Die über die Website https://www.lmz-nrw.de/ zugänglichen Beiträge sind von Expert*innen verfasst und werden zunehmend ausgebaut.
Wir wollen miteinander und voneinander lernen, deswegen vernetzen wir uns verstärkt mit Initiativen, Netzwerken und Projekten, die in anderen Bundesländern auf diesem Gebiet tätig sind. Nach dem Motto „Bildung kennt keine Grenzen“ strebt das Netzwerk einen Beitrag für die Gesamtgesellschaft in Deutschland an und versucht Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in unterschiedlichen Bereichen anzustoßen.
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