Bezirksregierung
Arnsberg
Schulministerin Feller (r.) mit Josefina Capote (li.) am Informationsstand der GGS Kleine Kielstraße.
Landesweiter Fachtag

Schulministerin Feller besucht die LaSI beim Fachtag des Landesprogramms „Grundschulbildung stärken durch HSU“

Am 22.08.2022 besuchte Dorothee Feller (CDU), Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, den ersten landesweiten Fachtag des Landesprogramms Grundschulbildung stärken durch HSU – Mehrsprachigkeit unterstützt den Bildungserfolg der Kinder im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Bei ihrem Besuch betonte die Ministerin, dass es ein erklärtes Ziel der Landesregierung sei, die lebensweltliche Mehrsprachigkeit, wie im Zukunftsvertrag 2022-2027 beschrieben, zukunftsorientiert und dauerhaft zu stärken, weshalb sie den teilnehmenden Schulen ihre weitere Unterstützung zusagte.

Ein innovatives Landesprogramm mit viel Zukunftspotential

Mit diesem Landesprogramm setzt Nordrhein-Westfalen bundesweit neue Maßstäbe, denn es ist das erste Bundesland, das den Einsatz von herkunftssprachlichen Lehrer*innen in allen Fächern des Primarbereichs zukunftsorientiert während der Kernlernzeiten ermöglicht. Auf innovative Art und Weise erfährt die lebensweltliche Mehrsprachigkeit somit eine deutliche Wertschätzung, indem konkret aufgezeigt wird, was viele Wissenschaftler*innen sowie der Europarat seit langem fordern: Über alle Bildungsetappen und Lernfelder hinweg sollte, neben der Unterrichtssprache (Deutsch) und der lingua franca (Englisch), auch die Herkunftssprache mit dem Fokus auf die schriftsprachliche Beherrschung von Anfang an gestärkt werden, denn sie allesamt tragen nicht nur zu beruflichen Qualifizierung zugunsten unseres Wirtschaftsstandortes, sondern v.a. zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung sowie weltoffenen Werteorientierung in NRW bei.

Einmalig ist dieses Landesprogramm aber auch deshalb, weil die Grundschulen dauerhaft eine zusätzliche HSU-Lehrkraft erhalten, die örtlichen Schulaufsichten die regionale Vernetzung und Partizipation absichern und schließlich ein umfangreiches Professionalisierungsangebot für Lehrkräfte und Fachberatungen umgesetzt wird. Somit sind die drei zentralen Gelingensbedingungen für eine zeitgemäße Schulentwicklung in der Migrationsgesellschaft gegeben: Bedarfsbezogene Anreize, qualitätsorientierte Kontrolle sowie eine systemisch angelegte Unterstützung.

Ein Tag der Reflexion und der Stärkung

Das Interesse am von der LaSI ‒ Landesstelle Schulische Integration organisierten Fachtag war enorm: Insgesamt reisten gut 250 Personen aus allen Landesteilen an. Unter den Teilnehmenden waren die am Landesprogramm aktiven Grundschulen mit ihren Schulleitungen und Lehrer*innen, aber auch zahlreiche Schulaufsichten, Fachberatungen sowie wichtige schulexterne Kooperationspartner*innen, die allesamt diesen Fachtag mit ihrer Fachexpertise und der sich daraus ergebenden Multiperspektivität bereicherten. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Teilnehmenden die zahlreichen Gelegenheiten zum unmittelbaren Austausch als Stärkung der eigenen Arbeit empfunden sowie die durch das Vorbereitungsteam geschaffenen Reflexionsphasen als gewinnbringende Impulse für ihre lokale Weiterentwicklung wahrgenommen haben. Ein auflockernder Höhepunkt war der Auftritt von Cactus Junges Theater aus Münster, das humorvoll zum Nachdenken anregte und durch seine Performance die Wichtigkeit der (inter-)kulturellen Bildung für einen ganzheitlichen Mehrsprachenerwerb eindrücklich vorführte.

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