Bezirksregierung
Arnsberg
Von links nach rechts: Gaby Brunsmeier vom Verein Heesfelder Mühle e.V., Simon Thienel, Beigeordneter der Stadt Halver, Bürgermeister Michael Brosch, Henning Wolf, 2. Vorsitzender Heesfelder Mühle e.V., Regierungspräsident Heinrich Böckelühr und Klaus Brunsmeier, Vertreter der Naturschutzverbände im Regionalrat Arnsberg
22.03.2024

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr bereiste das Obere Hälvertal und wird Baumpate im Obstgarten Winkhof

Auf Einladung des Vertreters der anerkannten Naturschutzverbände im Regionalrat Arnsberg, Klaus Brunsmeier, machte sich Regierungspräsident Heinrich Böckelühr bei einem Vorortbesuch ein Bild von den Naturschutzaktivitäten der Stadt Halver und des Vereins Heesfelder Mühle im Oberen Hälvertal. Am Beispiel unterschiedlicher Projekte auf der rund 300 Hektar großen Fläche wurden Themen wie eine naturnahe Waldentwicklung, eine extensive biologische Grünlandbewirtschaftung und weitere Naturschutz-Einzelmaßnahmen besichtigt.

Erste Station der Tour waren die Teiche am Hälversprung, die im Jahr 2019 mit ELER-Fördermitteln durch die Bezirksregierung Arnsberg renaturiert werden konnten. Die Teiche sind seitdem sehr gut eingewachsen. Frösche, Kröten, Ringelnattern, Libellen und viele andere inzwischen selten gewordenen Tierarten haben hier ein neues Refugium gefunden. 

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr und der Vertreter der Naturschutzverbände im Regionalrat Arnsberg Klaus Brunsmeier auf der Sonnenbank am Obstsortengarten der Heesfelder Mühle

Am Winkhof stellte der Erste Beigeordnete der Stadt Halver, Simon Thienel, zunächst das Ökoprojekt „Von der Quelle bis zur Mühle“ vor. Das erste in diesem Zusammenhang realisierte Projekt, der Obstgarten Winkhof mit Infotafel, stand dabei im Mittelpunkt. 

Simon Thienel: „Mit der Umsetzung des Ausgleichs-Konzeptes der Universität Münster für das geplante Gewerbegebiet „Leifersberge“ im Oberen Hälvertal schaffen wir ideale Voraussetzungen für die Ausweisung eines großen zusammenhängenden Naturschutzgebietes, das auch von den Halveraner Bürgerinnen und Bürgern erlebt werden kann.“

Nächstes Schwerpunktthema bei der Tour entlang der Hälver war dann die Entwicklung der Wälder. Naturverjüngung auf den Kalamitätsflächen, punktuelle Ergänzungspflanzungen, neue Waldränder aber auch die Beeinträchtigungen durch lange Dürreperioden oder Flutkatastrophen standen dabei im Fokus. Die Starkregenereignisse aus dem Jahre 2021 haben viele Bachabschnitte stark ausgespült und den Grundwasserspiegel anschließend absinken lassen, so dass die Erlenbruchwälder Schäden aufweisen. Problemstellungen ergeben sich stellenweise durch Bodenverdichtungen in Rückegassen, so dass das Regenwasser zu schnell aus den Wäldern abfließt. 

 „Naturschutz, Kulturlandschaft, ortsnahe Erholung und Klimaschutz müssen noch stärker zusammen gedacht werden. Wir müssen das Wasser länger zurückhalten und besser in der Landschaft speichern, damit es für die Tiere und Pflanzen auch über extremere Trockenzeiten zur Verfügung steht“, mahnt Klaus Brunsmeier.

Bei der abschließenden Diskussion an der Heesfelder Mühle, standen Fragen des in Aufstellung befindlichen Regionalplans Siegen/Olpe/Märkischer Kreis im Mittelpunkt. So formulierten Mitglieder der Bürgerinitiative „Halver wacht auf“ ihre Bedenken zu dem geplanten Baugebiet „Herksiepe / Am Schillerstein“. 

Diskutiert wurden ebenfalls die Planungen aus dem neuen Regionalplan zu einer möglichen Ausweisung des Oberen Hälvertals als Naturschutz-Gebiet und wie die Arbeit des Naturschutzzentrums künftig klimaneutral gestaltet werden kann.

Michael Brosch, Bürgermeister der Stadt Halver: “Für die Ausweisung des Oberen Hälvertales als Naturschutzgebiet gibt es viel Unterstützung aus dem politischen Raum in Halver. Wir werden dieses Anliegen über den Märkischen Kreis an die Bezirksregierung herantragen“.

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr wies im Zusammenhang mit den Erörterungsterminen zum neuen Regionalplan Siegen/Olpe/Märkischer Kreis auf die hohe Bedeutung der kommunalen Planungshoheit der Stadt Halver sowie die laufenden Gespräche mit der Stadtverwaltung hin. Er zeigte sich beeindruckt von den Entwicklungen rund um die Heesfelder Mühle und des Naturschutzes in Halver. 
Aus Anlass seines Besuches wurde er Pate eines Obstbaumes im Obstgarten Winkhof. Als Baum wählte er einen Apfelbaum der Sorte „Goldparmäne“.